Beschreibung des Gemäldes:
Die Dame, die die Perlen wiegt, ist Jan Vermeer aus Delft. Öl auf Leinwand. 39,7 x 35,5
Der Niederländer Vermeer ist einer der mysteriösesten Maler in der Geschichte der Eurokunst und wurde in seinen Lebensdokumenten nur dreimal erwähnt. Ihm werden etwa 40 Gemälde zugeschrieben, von denen er einen großen Teil nicht verkaufte oder lieber aufgab. Vermeer war ein „Meister der Stille“, er konnte den Moment festhalten, in dem alle Handlungen ausgesetzt sind.
Diese Leinwand ist eine Allegorie des Gleichgewichts. Die Heldin ist voller innerer Ruhe und Konzentration. Vorsichtig, um das Gleichgewicht nicht zu stören, hält sie die Waage in der rechten Hand und lehnt sich mit der linken an die Tischplatte. Das Bild des Jüngsten Gerichts auf dem Bild hinter dem Modell ist leicht zu unterscheiden. Diese apokalyptische Szene schwingt mit den Handlungen der Dame mit. Bei einem schrecklichen Gericht wird Christus das Gute vom Bösen trennen, die Gerechten von den Sündern, und alle irdischen Werte werden miserabel erscheinen. Die Frau wiegt ihren Reichtum, und Christus wiegt die Seelen der Menschen. Es war unbeschreiblich schwierig, die Symmetrie und Ausgeglichenheit der Komposition, die Konsistenz der Details und die Tonverhältnisse zu erreichen – es ist klar, warum Vermeer an jedem Gemälde so lange und hart gearbeitet hat. Seine Kreationen wurden weniger für den Inhalt als für die Form geschätzt. Er wusste, wie man Objekte porträtiert, weil sie im Leben existieren, wie ein Mensch sie sieht, seine Augen nicht auf etwas Bestimmtes konzentriert, sondern sie als Ganzes wahrnimmt."