Beschreibung des Gemäldes:
Das Gebet um Erlösung ist Juan de Juanes. 1562
Dieses Bild – eine schwierige mehrfigurige Komposition religiösen Inhalts – kann fast alles über die Kreativität und das Können des Künstlers aussagen. Ohne auf die Beschreibung einer traurigen Bestattungshandlung zu verzichten, lohnt es sich, den farbenfrohen und sinnlichen Vorzügen des Bildes mehr Aufmerksamkeit zu schenken.
Auf der Frontalebene der Leinwand befindet sich ein heller Gegenstand, der einem Sarg oder einem Steinsockel ähnelt, in den weinende Menschen einen reich gekleideten Mann mit einem Tonus auf den Kopf legen. Einer der Menschen um ihn herum – ein Mann mittleren Alters in Olivenkleidern mit Kapuze – starrt den Lügner aufmerksam an. Die Zuschauer bemerken, dass der Mann einen gebrochenen Kopf hat – dünne Blutströme fließen durch Schläfen, Stirn und Nacken.
Dann wird klar, dass der Maler einen Moment aus der Bibel festhielt – die Folgen der Steinigung von Stephan dem Ersten Märtyrer, der dafür bestraft wurde, dass er das Christentum in Jerusalem gepredigt hatte.
Die Tatsache, dass speziell Stefan, sagt seine Kleidung Diakon, die tatsächlich genau in dem Gemälde reproduziert wird, in eintausend 500 zweiundsechzig Jahren geschrieben – “Die Hinrichtung von Stephen.” Der Legende nach betete ein Heiliger mit einem gebrochenen Steinkopf im Sterben für seine eigenen Mörder und bat Jesus Christus demütig, seinen Geist anzunehmen. Nach Stephens Tod kam es zu „großem Weinen“, weil die ersten Christen die ersten verehrten und ehrten. Insbesondere wurde dieser Moment vom Maler eingefangen.
Trotz der düsteren Handlung ist das Bild voller bunter, satter Farben. Unbeschreiblich schöne Kirchengewänder von Stephen selbst sowie die Kleidung der Menschen um ihn herum. Olivgrüne, grünliche und goldene sowie rote und ockerfarbene Farben dominieren in der Farbpolitur.
Im Hintergrund des Bildes sind die Ruinen der Stadt zu sehen, die in 3 verschiedenen Plänen dargestellt sind. In dem dem Betrachter am nächsten gelegenen sichtbaren Teil des Berges, bedeckt mit Gras, ist der nächste Plan ein zerstörtes Gebäude aus rotem Stein, also – eine Stadt, die in grünem Dunst vor dem Hintergrund des Berges in Trümmern versinkt.
Ein aufregender Moment ist die Anwesenheit eines Mannes auf der Leinwand, der sich ganz und gar nicht wegen anderer Charaktere gekleidet hat. Er ist in dunkler Kleidung mit einem moderaten schneeweißen Kragen, weint nicht wie alle anderen und sein Blick verrät, dass er einer anderen Ära angehört. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um ein Selbstporträt des Künstlers."